Problem im Griff

Wie Sie damit aufhören, sich ständig zu beklagen

 

Der vielleicht wichtigste Schritt um die Gewohnheit, sich ständig zu beklagen, loszuwerden ist, dieses unliebsame Verhalten von der eigenen Identität zu trennen.

Ein häufiger Fehler sich chronisch beklagender Menschen ist, dass sie sich mit den negativen Gedanken, die ihnen durch den Kopf gehen, identifizieren. Solche Menschen räumen meist ein: „Ich weiß ich bin verantwortlich für meine Gedanken, aber ich weiß einfach nicht, wie ich aufhören soll, ständig negativ zu denken". Das scheint ein guter Schritt zu sein, in gewisser Weise ist es das auch, es ist aber auch eine Falle. Es ist gut, Verantwortung für Ihre eigenen Gedanken zu übernehmen, aber Sie sollten sich mit diesen Gedanken nicht so sehr identifizieren, dass Sie sich selbst verurteilen und sich dann um so schlechter fühlen.

Eine bessere Aussage wäre vielleicht, „Ich erkenne diese negativen Gedanken die mir durch den Kopf gehen. Aber diese Gedanken sind nicht ich. Wenn ich mein Bewusstsein hebe, kann ich diese Gedanken durch positive Alternativen ersetzen.", Denn Sie haben die Macht, Ihre Gedanken wieder zurück zu lenken. Der Trick ist, Ihr Bewusstsein von Schuldzuweisungen zu befreien. Erkennen Sie, während Ihnen Gedanken durch den Kopf gehen, dass diese Gedanken nicht Sie selbst sind. Sie selbst sind nur der Bewusstseins-Kanal durch welchen Ihre Gedanken fließen.

 

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Mentale Konditionierung

Auch wenn Ihre Gedanken nicht Sie selbst sind, wenn Sie die selben Gedanken immer und immer wiederholen, werden sie Ihr Denken in großem Umfang beherrschen. Man kann schon fast sagen, wir werden, was unsere vorherrschenden Gedanken sind, aber das geht vielleicht doch ein wenig zu weit.

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Überlegen Sie wie die Nahrungsmittel, die Sie zu sich nehmen, Ihren Körper konditionieren. Sie werden nicht wirklich zu dem, was Sie als nächstes essen, aber dieses Mahl wird Ihre Physiologie beeinflussen. Und wenn Sie immer und immer wieder die gleichen Speisen essen, haben diese mit der Zeit einen großen Einfluss auf Ihren Körper. Ihr Körper wird immer mehr nach diesen Speisen verlangen und sie erwarten. Jedoch bleibt Ihr Körper klar abgegrenzt von dem was Sie essen und Sie haben noch immer die freie Wahl, Ihr Essverhalten zu ändern, was wiederum schrittweise Ihre Physiologie in Übereinstimmung mit dem neuen Input verändern wird.

Deshalb macht negatives Denken so abhängig. Wenn Sie negative Gedanken hegen, konditionieren Sie Ihr Denken dazu immer mehr nach diesen konditionierenden Einflüssen zu verlangen und sie zu erwarten. Ihre Neuronen werden sogar lernen, das Wiedereintreten negativer Reize vorauszusagen. Sie werden praktisch zum Negativitäts-Magnet.

 

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Negatives Denken ist eine Falle

Das ist eine äußerst schwer zu durchbrechende Situation die sich wie ein Perpetuum-Mobile – ein Mal in Gang gebracht - immerfort selbst antreibt und ewig fortsetzt. Jeder der schon einmal in negativen Gedanken feststeckte weiß das nur allzugut. Ihre negativen Erfahrungen speisen Ihre negativen Erwartungen, die dann wiederum neue negative Erfahrungen anziehen.

In Wahrheit entkommen Menschen, die einmal in dieses Muster eingetreten sind, meist ihr ganzes Leben lang nicht mehr daraus. So schwer ist es, zu entkommen. Auch wenn Sie sich über Ihre eigene Negativität aufregen, treiben Sie sie unbewusst an, indem Sie sich weiterhin mit ihr identifizieren. Wenn Sie sich dafür verurteilen, negativ zu sein, dann stärken Sie das Muster anstatt daraus auszubrechen.

Ich denke die meisten Menschen, die in dieser Falle gefangen sind, werden darin stecken bleiben, bis sie eine Erhöhung ihres Bewusstseins erfahren. Sie müssen erkennen, dass sie gefangen sind und dass der Kampf gegen die eigene Negativität, während sie sich gleichzeitig weiterhin mit ihr identifizieren, niemals gewonnen werden kann. Denken Sie darüber nach. Wenn das Kritisieren Ihrer Negativität helfen würde, hätte es dann nicht schon längst helfen müssen? Sind Sie der Lösung auch nur einen Schritt näher gekommen, bei all der Mühe die Sie in diesen Plan investiert haben?

Folglich ist die Lösung die ich bevorzuge mit dem Kämpfen aufzuhören und zu kapitulieren. Anstatt der Negativität zu widerstehen, erkennen und akzeptieren Sie Ihre Präsenz. Das hat in Wahrheit den Effekt, Ihr Bewusstsein zu erhöhen.

 

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Negativität überwinden

Sie können tatsächlich lernen, Ihre negativen Gedanken anzunehmen und sie dabei überwinden. Erlauben Sie ihre Existenz aber identifizieren Sie sich nicht mit ihnen - denn diese Gedanken sind nicht Sie selbst! Beginnen Sie mit ihnen zu interagieren wie ein Beobachter.

Man sagt ja, der Verstand ist wie ein hyperaktiver Affe. Je mehr Sie mit dem Affen kämpfen, desto aktiver wird er. Statt dessen entspannen Sie sich lieber und beobachten Sie den Affen bis er von selbst ermattet.

Erkennen Sie, dass das der eigentliche Grund ist, warum Sie hier sind, um Ihr gegenwärtiges Leben als Mensch zu leben. Sie sind hier, um Bewusstsein zu entwickeln. Wenn Sie in Negativität feststecken, ist es Ihre Aufgabe Ihr Bewusstsein so zu entwickeln, dass Sie in der Lage sind sich auf das zu konzentrieren was Sie wollen und damit auf positive statt auf destruktive Weise etwas zu erschaffen. Es dauert vielleicht mehr als ein ganzes Leben, das zu erreichen und das ist OK. Ihr Leben spiegelt Ihnen immer wieder den Inhalt Ihres Bewusstseins zurück. Wenn Ihnen Ihre derzeitigen Erfahrungen nicht gefallen, dann deshalb, weil Ihre Fähigkeit des bewussten Erschaffens unterentwickelt ist. Das ist aber auch kein Problem denn Sie sind ja hier, um diese Fähigkeit zu entwickeln. Sie erfahren exakt das, was Sie erfahren sollen, damit Sie daraus lernen können.

 

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Bewusstes erschaffen

Wenn Sie noch ein paar Leben benötigen um an Ihrer Negativität zu arbeiten, kein Problem, lassen Sie sich Zeit. Bewusstes Erschaffen ist eine große Verantwortung und vielleicht fühlen Sie sich dem jetzt noch nicht gewachsen. Bis dahin werden Sie also weiterhin das Muster negativer Gedanken in Gang halten, um sich von dieser Erkenntnis fernzuhalten. Sie müssen zugeben, der Gedanke, der eigentliche Schöpfer von allem in Ihrer derzeitigen Realität zu sein, ist ein wenig furchteinflößend. Was machen Sie aus Ihrem Leben? Was ist, wenn Sie versagen? Was ist, wenn Sie alles durcheinander bringen? Was ist, wenn Sie Ihr Bestes geben und scheitern? Diese Selbstzweifel halten Sie in einem negativen Muster gefangen, um genau diese Verantwortung abzuwehren.

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Unglücklicherweise hat diese Flucht Konsequenzen. Die einzige Möglichkeit, wie wahre Schöpfer Ihre Verantwortung für Ihr Schaffen zurückweisen können ist, sich der Illusion hinzugeben, dass sie nichts von all dem erschaffen. Das bedeutet Sie müssen Ihre kreative Energie gegen sich selbst richten. Sie sind wie ein Gott der seine Macht dazu einsetzt, machtlos zu sein. Sie verwenden Ihre Stärke, um sich zu schwächen.

Der Grund, dass Sie jetzt vielleicht in einem negativen Denkmuster feststecken ist, dass Sie das irgendwann so entschieden haben. Die Alternative, die volle Verantwortung für alles in Ihrer Realität zu übernehmen, erschien Ihnen als die schlechtere Wahl. Sie fühlten sich überfordert. Also richteten Sie Ihre Gedanken gegen sich selbst, um die wundervolle Verantwortung zu vermeiden. Und Sie werden weiterhin in einem negativen Denkmuster verhaftet bleiben bis Sie willens sind, etwas von dieser Verantwortung zu übernehmen.

Negativität muss kein Dauerzustand sein. Sie haben noch immer die freie Wahl. In der Praxis kommt diese Erkenntnis meist Schritt für Schritt während sich das Bewusstsein entfaltet. Sie übernehmen und akzeptieren immer mehr und mehr Verantwortung für Ihr Leben.

 

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Die volle Verantwortung übernehmen

Sie sehen... die wahre Lösung, die Heilung von allen Klagen lautet „Verantwortung". Sie müssen zum Universum sagen und es meinen, „Ich will mehr Verantwortung für meine Erfahrungen übernehmen."

Hier sind einige Beispiele was ich mit dem Übernehmen von Verantwortung meine:

  • Wenn ich unglücklich bin dann deshalb, weil ich das erschaffe.
  • Wenn es ein Problem auf dieser Erde gibt, das mich bedrückt, bin ich verantwortlich dafür, wenn ich mich darauf konzentriere.
  • Wenn jemand bedürftig ist, bin ich dafür verantwortlich demjenigen zu helfen.
  • Wenn ich etwas haben möchte liegt es an mir, es zu erreichen.
  • Wenn ich bestimmte Menschen um mich herum haben möchte, muss ich diese anziehen und in mein Leben einladen.
  • Wenn mir meine derzeitigen Umstände nicht gefallen, muss ich sie beenden.

 

Zusätzlich kann es auch helfen, Verantwortung für all das Gute in Ihrem Leben zu übernehmen. Die guten Dinge sind Ihnen nicht einfach passiert. Sie haben sie erschaffen. Seien Sie stolz darauf!

Klopfen Sie sich auf die Schulter für das was Ihnen gefällt. Machen Sie keine gute Mine zu etwas, das Ihnen ganz und gar nicht gefällt. Aber akzeptieren Sie die Verantwortung für alle diese Dinge... so lange, bis Sie wirklich dafür bereit sind.

Sich zu beklagen ist das Ablehnen von Verantwortung. Und Beschuldigungen sind nur eine Ausflucht davor verantwortlich zu sein. Dieses Verleugnen hat seine ganz eigene kreative Kraft.

Bewusstes Erschaffen ist tatsächlich eine wunderbare Verantwortung. Für mich ist es das Schönste am Menschsein. Es gibt einfach keinen Ersatz für das Erschaffen eines Lebens voller Freude, auch wenn das bedeutet, Verantwortung für all den ungewollten Müll, den Sie derzeit in Ihrem Leben manifestiert haben, zu übernehmen.

Wenn Sie sich beim beklagen ertappen, halten Sie inne und fragen Sie sich, ob Sie weiterhin die Verantwortung für Ihre Realität leugnen oder doch ein wenig mehr Verantwortung zu sich zurücknehmen möchten. Vielleicht sind Sie bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, vielleicht sind Sie es nicht, aber versuchen Sie so gut es geht, diese Entscheidung bewusst zu treffen. Wollen Sie Mitleid dafür, dass Sie etwas erschaffen was Sie nicht wollen oder wollen Sie Glückwünsche dafür, dass Sie erschaffen was Sie wollen?

 [ Anmerkung: Vor diesem Beitrag veröffentlichte Steve Pavlina Sich beklagen ]


 Übersetzung von ProblemImGriff, Original von Steve Pavlina:
„How to Stop Complaining“


 

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