Problem im Griff

Marketing mit Verantwortung
Teil 1


Vor Jahren lernte ich ein einfaches aber mächtiges Marketing-Geheimnis kennen. Sie müssen von den Vorteilen Ihres Produktes oder Ihrer Dienstleistung so überzeugt sein, dass Sie das Gefühl haben, den Menschen etwas zu unrecht zu verschweigen, wenn Sie nicht alles in Ihrer Macht stehende unternehmen um die Menschen darüber zu informieren. Ich war begeistert von der Einstellung Jay Abraham's. Jay hat eine überwältigende Art Marketing transparent zu machen. Wenn Sie zum Beispiel ein Steuerberater wären und darauf spezialisiert, den Menschen beim Zahlen Ihrer Steuern Geld zu sparen, würde Jay fragen, wieviel Sie Ihren Klienten durchschnittlich ersparen. Sagen wir € 500,- im Jahr. Dann würde Jay Sie nach Ihrer Gage fragen. Sagen wir € 200,-.

 

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Danach würde Jay in etwa folgende Unterhaltung mit Ihnen führen:

Jay: Also den Leuten entgehen € 300,- jährlich, wenn sie nicht mit Ihnen ins Geschäft kommen.
Sie: Ja, eigentlich schon.

Jay: Wie lange bleiben Kunden durchschnittlich bei Ihnen?
Sie: Ungefähr drei Jahre.

Jay: Ok, das macht dann insgesamt € 900,-. Die Leute verlieren also € 900,- wenn diese auf Sie verzichten - € 900,- die sie sonst gespart hätten.
Sie: Genau.

Jay: Wenn Sie also jemanden treffen und ihm nichts über Ihre Dienstleistung erzählen, kostet das demjenigen € 900,-.
Sie: Hmmm …

Jay: Sie haben also eine Verpflichtung, Ihr Wissen zu teilen; alles andere wäre verantwortungslos.
Sie: Das ist eine ungewöhnliche Art darüber zu denken.

Jay: Was ist daran ungewöhnlich? Wenn Sie die Möglichkeit haben anderen € 900,- zu sparen, dann bringen Sie andere um € 900,- wann immer Sie ihnen nichts von Ihrer Dienstleistung erzählen. Haben Sie nicht eine moralische Verpflichtung, Leuten diese € 900,- zu sparen, wenn Sie es können. Wäre es nicht sogar unethisch, es nicht zu tun?
Sie: Wieso unethisch?

Jay: Sie betrügen Leute um € 900,- die Sie ihnen bringen hätten können. Alles was Sie zu tun gehabt hätten, wäre reden oder zumindest es zu versuchen. Wieviel würden 900 Euro manchen Leuten bedeuten? Sie nehmen den Leuten zusätzliche Freude, Bildung, Pension, Urlaub oder ähnliches. Solch verschleierndes Verhalten halte ich für unethisch. Sie nicht?
Sie: So habe ich darüber noch nie gedacht.

Jay: Dann fangen Sie gleich an, so darüber zu denken.

 

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Mit anderen Worten meint Jay:

Wenn ein von Ihnen angebotenes Produkt oder Dienstleistung anderen wirklich einen Vorteil bringt, dann wird Marketing zur Pflicht. Es nicht herum zu erzählen ist verantwortungslos und unethisch.

Natürlich trifft das auch auf das Gegenteil zu. Wenn Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung haben, die anderen keinen wirklichen Vorteil bringt, dann ist Marketing genauso verantwortungslos. Wenn Sie tief in Ihrem Inneren Zweifel haben, ob das was Sie vermarkten für andere wirklich einen Vorteil bringt, sabotieren Sie Ihre eigenen Marketing-Bemühungen. Immer wieder sehe ich das bei Kleinunternehmern, die sehr oft nicht an ihr Produkt glauben um es intensiv bewerben zu können. Also halten sie sich zurück und füllen ihren Tag stattdessen mit Nicht-Marketing. Machen sie zu viel Werbung, fühlen sie sich richtig unwohl.

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Ich befürworte es nicht, dass Sie sich selbst zum Narren machen, um an Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung zu glauben, wenn Sie das in Wirklichkeit nicht tun. Ich schlage vor, Sie befragen Ihr Gewissen, woran Sie wirklich glauben. Wenn Sie Ihr eigenes Unternehmen betreiben und es nicht gut vermarkten (was weit verbreitet ist), ist es möglich, dass Sie nicht wirklich an den Nutzen glauben, den Sie anbieten. Oder wenn Sie sich fit für einen besseren Job fühlen aber sich nicht darum bewerben, könnte es nicht daran liegen, dass Sie insgeheim spüren, dass der zukünftige Arbeitgeber besser jemand anderen einstellen sollte?

Wie gut vermarkten Sie sich in anderen Bereichen? Halten Sie sich zurück, neue Freundschaften oder Beziehungen zu begründen, weil Sie nicht genug Vertrauen in die Vorteile haben, die Sie anderen bieten könnten? Was würde geschehen, wenn Sie wirklich an die Vorteile glaubten, die Sie bieten?

Wenn Ihr Gewissen Sie von effektivem Marketing abhält, versuchen Sie nicht Ihre innere Stimme zu unterdrücken. Hören Sie auf sie. Hören Sie was sie zu sagen hat:

  • Verschwenden meine Produkte nur die Zeit der Menschen?
  • Sind meine Dienstleistungen sinnlos?
  • Ginge es einem Arbeitgeber nicht besser, würde er einen anderen einstellen?
  • Wäre ein Freund ohne mich nicht besser dran?

 

Ihr Gewissen zeigt Ihnen die Richtung zu mehr innerer Übereinstimmung und erlaubt es Ihnen, sich natürlich und eifrig zu vermarkten. Manchmal bedeutet das, erst den ursprünglichen Nutzen zu erkennen - genau so wie am Anfang mit dem Beispiel des Steuerberaters. Aber ein anderes Mal bedeutet es das Angebot zu ändern, um einen Nutzen zu schaffen, den Sie wirklich schätzen. Als ich StevePavlina.com startete, musste ich mich an diese wichtige Lektion erinnern:

 

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Marketing muss sich nach dem Gewissen richten

Wenn es mich drängt Werbung zu machen anstelle das lieber zu verschieben, dann spüre ich innere Übereinstimmung. Wenn ich den Wunsch nach Verzögerung verspüre, weiß ich, dass etwas falsch läuft. Dann lasse ich mir eine dieser imaginären Unterhaltungen von Jay Abraham durch den Kopf gehen, um zu sehen wo ich stehe:

  • Was ist der wahre Nutzen, den ich biete?
  • Wie kann ich ihn bestimmen?
  • Was würde ich Menschen kosten, wenn ich diesen nichts sage?
  • Warum habe ich eine ethische Verpflichtung diese Information zu vermarkten?

 

Seien Sie aber vorsichtig und verwechseln Sie es nicht mit Einbildung, denn die ist selbst gesteuert. Diese Motivation ist rein äußerlich. Es geht nicht darum, sich selbst zu erzählen, wie großartig Sie sind. Es geht darum, zu erkennen, was Sie tun können, um anderen echten, wahren Nutzen zu bringen. Wenn ich denke, ein großer Autor oder Redner zu werden, hilft das meinem Marketing gar nichts. In Wahrheit wird es mir schaden, da ich zu viel Ego in die Aussagen hinein packe. Aber wenn ich denke, welchen echten Nutzen ich jemandem bieten kann, ist das wundervoll motivierend. Mein Verständnis dieses Nutzens muss von Fakten getragen sein und nicht von eingebildeter Übertreibung. Erkenne und anerkenne den bodenständigen Nutzen und was dieser anderen Menschen bringen kann. Und wenn der Nutzen zu schwach ist, um Ihnen das Gefühl zu geben, dass Marketing eine ethische Verpflichtung ist, dann stoppen Sie Ihr Junk-Marketing und hören darauf, was Ihnen Ihr Gewissen sagt.

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  • Für welches Produkt oder welche Dienstleistung sollten Sie Ihrem Gefühl nach Marketing machen und es verkaufen?
  • Welche Fähigkeiten müssten Sie entwickeln, um erste Wahl bei einem Arbeitgeber zu werden?
  • Welche inneren Veränderungen müssten Sie vornehmen, um für andere eine wirklich nützliche Freundschaft zu sein?

 

Durch Erzeugen und Anerkennen des wahren Nutzens an den Sie tatsächlich glauben, erreichen Sie zweierlei. Erstens wird Sie das Gefühl der Sicherheit zum Handeln bringen. Sie werden überwältigt sein, sich selbst, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung zu vermarkten – einfach weil es richtig ist. Zweitens bieten Sie etwas, dass anderen wirklich hilft. Zusammen bewirkt das eine Spirale positiver Rückmeldungen, je intensiver Sie werben und verkaufen, je mehr Menschen Sie helfen desto sicherer werden Sie, dass Sie das Richtige tun.

Anerkennen Sie den wahren Nutzen, den Sie bringen. Tappen Sie nicht in die Ego-Falle, indem Sie Ihr Zutun übertreiben und spielen Sie auch nicht den positiven Nutzen hinunter oder verleugnen ihn. Finden Sie die Wahrheit im Tun.

  • Ist Ihr Gewissen überzeugt, dass Sie etwas von wirklichem Wert vermarkten oder belügen Sie sich selbst?
  • Und sollte es Letzteres sein, wie können Sie das korrigieren?

 

Wenn Ihre Werbebotschaft sich mit Ihrem Gewissen deckt, wird Ihre Motivation zu werben nicht durch Zögern behindert. Wenn Sie glauben, dass Ihre Werbung richtig ist, werben Sie eifrig – aber nicht zu Ihrer eigenen Freude, sondern weil Sie Menschen wirklich helfen.

 


 Übersetzung von ProblemImGriff, Original von Steve Pavlina:
„Marketing From Your Conscience (1)“


 

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